Dinge, die ich noch nie gesagt habe.
Teaser
„Wie geht’s dir?“ ist heutzutage zu einer einfachen Floskel verkommen. Kaum jemand antwortet mit etwas anderem als „Gut und dir?“. Kaum jemand antwortet ehrlich. Die Gründe dafür können verschieden sein. Zeitmangel, fehlendes Interesse, Angst vor den Reaktionen und vieles mehr.
Besonders die Angst vor Reaktionen kenne ich zu gut, umso größer ist der Schritt zur Veröffentlichung dieses Projekts für mich. Ja, ich habe eine chronische Erkrankung und diese bislang vor allem aus meinem beruflichen Leben herausgelassen. Aus Angst vor den Reaktionen, aus Angst weniger für den Arbeitgeber wert zu sein, ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Doch das möchte ich nicht mehr. Ich muss keine Angst haben, ich bin nicht weniger wert und auch kein Mensch zweiter Klasse. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen - manche Päckchen sind größer und andere kleiner. Doch jedes Päckchen ermöglicht uns uns weiterzuentwickeln und macht uns stärker. Meine beiden Päckchen sind die chronische Schmerzkrankheit Fibromyalgie und Depressionen.
Wenn euch das jetzt nicht abgeschreckt hat seid ihr herzlich eingeladen euch mein Projekt anzuschauen und einen kleinen ungefilterten Einblick in mein Leben zu erhalten.
Das Projekt
Im Rahmen meines Masterstudiums habe ich ein ganz persönliches Buch gestaltet: Mein eigenes Tagebuch. 50 Tage lang habe ich mich intensiv mit mir selbst beschäftigt und tief in mich hinein gehört. Zu Beginn war mir nicht klar in welche Richtung sich dieses Buch entwickeln wird. Im Gegensatz zu all meinen anderen Projekten habe ich mich bei diesem einfach treiben lassen. Entstanden ist ein absolutes Herzensprojekt, voller Liebe, Wut, Angst, Zweifel, Trauer und all den Emotionen die in jedem von uns schlummern.
Im Laufe der Tagebucheinträge habe ich immer wieder verschiedene Entwürfe für das Tagebuch angefertigt. Mal verspielt und mit kleinen Illustrationen und mal plakativ und reißerisch mit großer knalliger Typografie. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit mir selbst musste ich mich hier auch stark mit meiner Identität als Designerin beschäftigen und diese beiden Menschen miteinander verbinden. Letztendlich ist es ein sehr abstraktes Zusammenspiel aus schwarz / grau und gelb / orange geworden und stehen stellvertretend für positive und negative Gedanken. Im Laufe des Projekts wurde mir klar, dass ich diese Gedanken kennzeichnen muss, denn für jemanden mit Depressionen können bereits kleine alltägliche negative Erlebnisse eine große Auswirkung haben. Dies ist besonders für Familienangehörige ohne Depressionen oft nicht auf Anhieb verständlich. Das Farbspiel ermöglicht Ihnen aber diese Momente zu erkennen und so auch Verständnis zu entwickeln.
Der Klappentext
„Wie geht’s dir?“ ist heutzutage zu einer einfachen Floskel verkommen. Kaum jemand antwortet mit etwas anderem als „Gut und dir?“. Kaum jemand antwortet ehrlich. Die Gründe dafür können verschieden sein. Zeitmangel, fehlendes Interesse, Angst vor den Reaktionen und vieles mehr. 
Auch ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt nur noch wenigen Menschen einen Einblick in mein Inneres zu geben und nach Außen eine Maske zu tragen. Seit über 10 Jahren habe ich die Diagnose, der chronischen Schmerzerkrankung, Fibromyalgie und seit einigen Jahren auch Depressionen. Beides sind unsichtbare Erkrankungen und finden nur in meinem Inneren statt. Da bis jetzt viele Dinge ungesagt blieben ist es für meine Liebsten verständlicherweise oft schwer meine Probleme nachzuvollziehen.
Dies möchte ich in diesem Buch ändern und einen ganz ehrlichen ungefilterten Einblick in meinen Alltag und meine Gefühlswelt geben. Dieses Tagebuch ist meine ehrliche Antwort auf die Frage „Wie geht’s dir?“.
Schlusswort
Ich weiß, dass Krankheiten und besonders psychische Erkrankungen wie Depressionen heutzutage noch ein großes Tabuthema sind, da sie einen vermeintlich als schwach darstellen. Diese Einstellung können wir allerdings nur ändern wenn wir anfangen über diese Erkrankungen zu sprechen. So wie wir uns auch über ein gebrochenes Bein oder einen verspannten Rücken unterhalten.

Schau doch mal hier vorbei:

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